Innere Stille - Was sie ist und wie du sie in dir finden kannst

Im Gegensatz zu äußeren Stille, kannst du die innere Stille über all finden.

Wie musst du dir das vorstellen?

Nun, du kennst bestimmt das Beispiel eines Professors, der seinen Studenten ein weißes Blatt mit einem schwarzen Punkt darauf zeigt. Er bittet sie, ihm zu sagen, was sie sehen.

Alle erwähnen den schwarzen Punkt. Und er fragt sinngemäß: " Und das weiße Blatt sehen Sie nicht?"

Das ist der Punkt mit der inneren Stille.

Wir fokussieren uns auf alles Mögliche.

• Auf Reize, die unsere Sinne wahrnehmen.
• Auf unsere Gedanken, die bewussten.
• Auf Emotionen, die wir bewusst empfinden.
• Auf unsere Handlungen, die wir bewusst realisieren.

Doch lernst du die innere Stille wahrzunehmen und zu kultivieren, kannst um all diese Aspekte herum, diese Stille sich ausbreiten erleben.

Sie hat kein Anfang und kein Ende.

Und alles, was passiert, geschieht in ihr eingebettet.

Wer die innere Stille erlebt hat, der ist in der Lage, ihrer immer wieder bewusst zu werden.

Sie ist so wichtig für uns, weil sie uns erdet.

Die Gedanken in dir können dann noch so dolle strudeln.

Die Emotionen noch so dolle in dir toben, es berührt nicht mehr dein Innerstes - deinen Kern.

Du kannst durch die innere Stille, Ruhe bewahren und Gelassenheit spüren.

Das bedeutet, dass du zwar all dies Treiben siehst, aber es macht dich quasi nicht mehr fertig.

Oder Naturereignisse kannst du dadurch viel intensiver erleben, weil dein Fokus nicht mehr bei deinen Gedanken, Wünschen, Träumen, Sehnsüchten, Ängsten, Befürchtungen etc. liegt.

Du wirst dir also gewahr. - Es wird auch gern als " zu sich selbst erwachen" bezeichnet.

Und wichtig ist dies, um deinen Alltag und alles um dich drumherum neu zu sehen, wie ein Kind, welches zum ersten Mal eine Schneeflocke sieht.

Die innere Stille ist auch wichtig für unser Wohlbefinden, denn wer seine Ängste und Bestrebungen, seine Emotionen, seine Vergangenheit und seine Zukunft nicht mehr als den Mittelpunkt seines Seins lebt, der geht achtsam mit seinem Körper um, denn man realisiert, dass man nur ihn hat, um hier alles erleben zu können. Und doch ist der Körper eigenständig, er ist unsere Hülle aber nicht unser ICH. Er ist somit eine Leihgabe und kein Besitz.

Die innere Stille ermöglicht uns weise zu entscheiden und zu handeln. Das Leid hat somit ein Ende. Im Prinzip fängt man mit ihr an zu leben - in der Gegenwart.

Wenn du sie finden willst, wirst du wahrscheinlich ewig suchen.

Denn mit dem ICH geht das nicht. Du musst also am Anfang einen Umweg gehen.

Versuche dich in jeden Augenblick hinzugeben.

Tue, was du tust, zu einhundertprozent.

Lasse keinen Gedanken zu, sondern wende dich voll dem Akt des Tuns zu.

• Sei es bei einer Tätigkeit, die du allein verrichten kannst, zum Beispiel bei der  Praktik des Kontemplieren (hier erkläre ich, was Kontemplation bedeutet) oder beim Kartoffeln schälen.

• Oder übe dich darin, bei einem Gespräch, in dem du nur zuhörst ohne zu antworten. Also im Kopf still zu sein, keine Bewertung deswegen was du hörst, nur hören.

• Oder beim Realisieren eines Naturphänomens. Ich liebe es zum Beispiel in den Schneefall zu schauen. Auf meiner Über Mich-Seite erzähle ich, wie ich am See sah und die Wellen ans Ufer schlugen und ich realisierte, dass in mir drin die Ruhe ist, so wie die Steine am Grund auch friedlich liegen und die Wellen sinnbildlich gesprochen die Gedanken und Emotionen in meinem Kopf darstellen, die ordentlich toben können.

• Du könntest dir selbst im Wege stehen, weil du dir vorstellst, dass es nur auf eine bestimmte Art und Weise gelingen kann.

• Oder weil du denkst, du willst es so perfekt wie nur möglich machen.

• Oder du glaubst, du müsstest DIE eine Anleitung finden. (tatsächlich habe ich eine entwickelt, die dir zumindest dabei hilft, dich in der Hingabe üben zu können. meine Hörübung - Atempause. ich werde bestimmt bald mehr über sie schreiben, aber da ich sie als Gratis-Übung aufbereitet habe, kannst du sie dir gern schon einmal hierüber sichern.)

Vertraue einfach darauf, dass du ihr begegnen wirst, weil sie sich finden lässt, von dem, der entweder um sie weiß oder das Leben nehmen kann, wie es kommt.

Das ist eine Frage, deines ICHs und fällt unter die Kategorie " sich selbst im Wege" stehen.

Übe einfach täglich dich vom Alltag zurückzuziehen.

• Entweder legst du deine Hand auf deinen Bauch und beobachtest, wie dieser deine Hand auf und ab hebt.

• Oder versuchst deine Atmung in dir drin wahrzunehmen.

• Oder du lauscht deinem Atem.

Ich nehme gern die Atmung als Beispiel, denn sie ist immer da. Hilfsmittel braucht es demzufolge nicht. und ja, gern kannst du dabei meine gratis - Hörübung nutzen, um ein Gefühl für das "mit-dir-sein" zu bekommen.

Ja klar,

• Yoga zum Beispiel. Viele tun es und denken, das ist Yoga und nein Yoga bringt dich in die Wahrnehmung. Und wer nur noch wahrnimmt, was ist, der kann auch leichter die innere Stille "hören" oder "fühlen".

• Auch bei Qigong geht es darum, mal die Gedanken abzuschalten, um näher an der inneren Stille zu sein.

• Oder auch bei der Mediation (wobei du hier erfahren kannst, warum Mediation tatsächlich nicht bedeutet, ohne Gedanken zu sein.)

• Oder wenn du malts, strickst, puzzelst oder andere Tätigkeiten ausübst, die deine volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen, so dass der Fokus von den Gedanken und Emotionen weggenommen wird, erhöht die Chance, der inneren Stille zu begegnen.

Du musst nicht dem Leben entsagen.

Du musst nicht nach Indien fliegen.

Du musst nicht enthaltsam leben.

Lehne dich einfach zurück, lasse alles passieren und folge nicht deinen Gedanken, sondern dem, was passiert und dann sieh', fühl' oder höre die Stille zwischendrin und drumherum.

Herzlichst Cornelia

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