
Jeder fünfte Beschäftigte war 2021 wegen einer diagnostizierten Depression krank gemeldet.
Bis sich Betroffene Hilfe holen, können auch schon mal 20 bis 30 Monate vergangen sein. (Quelle)
Zudem ist es nicht einfach eine Depression im Alltag zu erkennen, da die Betroffenen dazu neigen, sich aus dem sozialen Umfeld zurückzuziehen oder Ihre Symptome vor Ihren Mitmenschen, so lange es geht, zu verstecken.
Machst du dir Sorgen, dass du auf eine depressive Erkrankung zusteuern könntest und möchtest deswegen aktiv werden?
Oder hast du die Diagnose Depression bereits erhalten und musst leider auf einen Therapieplatz warten?
Bist du deshalb auf der Suche nach einer Möglichkeit, um schon jetzt etwas für deine mentale Gesundheit tun zu können?
Dieser Artikel soll dir helfen, einerseits ein allgemeines Verständnis für die Erkrankung zu bekommen, wobei zu berücksichtigen ist, dass jeder Mensch dennoch eine individuelle Krankengeschichte hat.
Andererseits möchte ich mit diesem Artikel auch zeigen, dass eine psychologische Beratung neben der medizinischen Behandlung helfen kann, den Teufelskreis zu durchbrechen, so dass man trotz der Diagnose Depression aktiv und vor allem mit Zuversicht und Freude am alltäglichen Leben teilnehmen kann.
Woran kannst du eine Depression erkennen?
In der Medizin spricht man bei einer Depression von einer psychischen Störung.
Die häufigsten Symptome sind:
- gedrückte Stimmung, Traurigkeit und Niedergeschlagenheit
- Desinteresse und Freudlosigkeit
- Antriebslosigkeit und schnelle Ermüdung schon nach geringer körperlicher Belastung
weitere Symptome können sein:
- Appetitlosigkeit
- Schlafstörungen
- Konzentrations- und Entscheidungsstörungen
- geringes Selbstwertgefühl
- Schuldgefühle
- negative und pessimistische Zukunftsgedanken
- Selbsttötungsgedanken oder -versuche
Die Symptome müssen dabei für mindestens zwei Wochen vorhanden sein und je nach Anzahl und der Stärke der Symptome wird dann die Diagnose Depression, unterteilt in leicht, mittelschwer und schwer, gestellt und die damit verbundene Behandlung eingeleitet. (deutsche Depressionshilfe)
Welche Behandlungsmethoden gibt es bei einer Depression?
Die am häufigsten angewendeten Behandlungsstrategien sind die Psychotherapie und die zusätzliche Medikamentengabe, um die Auswirkungen der Depression zu beenden und damit eine Wiederteilnahme des
depressiven Menschen an das allgemeine gesellschaftliche Leben herbeizuführen. ( Quelle)
In der psychologischen Beratung wird hingegen nicht an den Symptomen der Depression gearbeitet, da dies immer Aufgabe der Medizin ist. Und die psychologische Beratung kein Heilversprechen geben
darf. Stattdessen werden dem Betroffenen Werkzeuge für den Alltag an die Hand gegeben, die die Selbstregulierung des Leidensdrucks bzw. des Wohlbefindens unterstützen können.
Was bedeutet mentale Gesundheit?
Die mentale Gesundheit geht mit einem Wohlbfinden für sich selbst einher. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass dies nur subjektiv bewertend empfunden werden kann. Wer mental gesund ist, sorgt gleichzeitig für ein emotionales Gleichgewicht.
Dies trägt wiederum dazu bei, dass das vegetative Nervensystem, also die Balance zwischen Sympathatikus und Parasympathikus, keiner Dauerstressbelastung im Körper ausgesetzt ist. Nicht umsonst heißt es: "Mens sana in corpore sano (lat.) - Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper."
Wie kann eine psychologische Beratung bei Depression nützlich sein und wie ist die spezielle Vorgehensweise mittels der bewussten Selbstrealisation?
Zunächst ist es wichtig, dass du ein Verständnis für das Thema Depression erlangst. Denn was man kennt, kommt einem nicht mehr so ungeheuerlich vor. Was wiederum dazuführt, dass eine Unterstützung mittels Methodik zur Selbstregulierung wirksam und helfend begonnen werden kann, die die mentale Gesundheit fördern.
Was heisst Depression?
Es kommt aus dem Lateinischen und ist von dem Wort “depressus” - niedergedrückt abgeleitet.
Wie stärkt die Niedergeschlagenheit, die sich symptomatisch als Traurigkeit, Desinteresse und Antriebslosigkeit zeigt ,die Beschwerden einer Depression?
Dazu ist es wichtig zu verstehen, dass ein Mensch sich üblicherweise mit seinem Können, Tun, Denken und Fühlen identifiziert.
Womit er sich identifiziert, steht in Abhängigkeit seiner kindlichen Prägungen, die automatisiert als unbewusste Konditionierungen ablaufen. Folglich geschieht nichts ohne Grund und damit ohne
Ziel bzw. müssen die vermeintlich rational logisch erklärten Ziele nichts gemein haben mit dem unbewussten Ziel eines Menschen. (Hier habe ich eine Anleitung zum Glücklichsein beschreiben, die die Achtsamkeit und
Gelassenheit im Fokus hat .)
Hinter jedem zu erreichenden Ziel steht eine Emotion, die entweder angestrebt werden soll oder die man tunlichst vermeiden will. Die Emotion ist bedingt, weil sie an ein Geschehnis in der
Vergangenheit verknüpft ist, welches subjektiv betrachtet als positiv oder negativ bewertete Erinnerung abgespeichert wurde.
Nun ist es so, dass im Heute etwas passiert, was bei dir eine Erinnerung an eben jene Erfahrung wachrufen kann, wodurch dann der vorab angesprochene unbewusste Automatismus losgetreten wird, um
die damals gemachte Erfahrung nicht erneut erleben zu müssen oder um sie, wenn sie emotional erlebt positiv besetzt ist, wieder zu erfahren.
Das bedeutet, dass du dich als jemand Bestimmtes siehst, dem etwas zu seinem ganz persönlichen Glück fehlt oder ihm scheint sein persönliches Glück als bedroht. Diese subjektive Bewertung wird
aufgrund der Erinnerung an die frühere Situation in die Zukunft als ein zu 100% zu erwartendes Ereignis projiziert. Im Geiste sieht man glasklar was passieren wird. Infrage gestellt wird diese
Vorstellung dabei nicht.
Die daraufhin entstehende Diskrepanz zwischen dem, was ist und dem, was sein sollte, ruft in dir eine mentale Anspannung hervor, die sich auf deinen Körper überträgt. Es entsteht Stress, was die
vermehrte Ausschüttung des Hormons Cortisol nach sich zieht, damit du den so genannten fight or flight Modus erreichst.
Im gesunden Ablauf, verschwindet der Stress, wenn die Situation einer echten Gefahr vorüber ist. Nun ist jedoch die Gefahr nicht wirklich vorhanden, sondern ein Gedankenkonstrukt aufgrund
der Fähigkeit Erfahrungen als Erinnerung abrufen zu können. Die Gefahr kann daher nur wirklich vorbei sein, wenn ein mentaler Abgleich zwischen empfundener Realität und tatsächlicher Situation
stattfinden würde.
Nur die eingangs erwähnte Identifkation mit dem eigenen Können, Tun und Denken erschwert diesen Abgleich, da man das Zentrum des Geschehens ist. Und der Abgleich nur mittels Abstand zum Denken
stattfinden kann.
Der Stress bleibt somit bestehen. Die weitere Ausschüttung von Cortisol ist die Folge. Die Produktion des Gegenspielerhormons Serotonin zur körperlichen Entspannung und eines optimalen
Funktionierens aller Organe ist somit nicht gewährleistet. Was einerseits zu Schlafmangel führen kann, da Serotonin zur Produktion des Schlafhormons Melantonin benötigt wird.
Aufgrund des Schlafmangels und die durch den Stress fehlende gute körperlichen Verfassung, folgt die erneute subjektive Bewertung, dass du zum Beispiel nicht leistungsfähig seist, es doch aber
sein müssest, um deinen Wert als anerkannte Person deines Umfeldes gewährleistet zu sehen. Dies alles läuft subjektiv empfunden ab und kann nur psychologisch begründet nicht aber rational
verstanden werden, solange du diesen Vorgang nicht kennstt.
Wodurch am Anfang noch die Anstrengung unternommen wird, dich durch Optimierungsversuche der Abwärtsspirale zu entziehen, doch was man bekämpft, nämlich die subjektive Bewertung und damit
die Vermeidung von befürchteten Emotionen erhält dadurch noch mehr Wirksamkeit, so dass hingegen dein eigenes Tun als Bestätigung des eigenen Versagens den psychischen und damit auch körperlichen
Druck verstärkt.
Um dem zu entkommen und auch weil körperlich die Kräfte schwinden, musst du dich von diesem inneren Leidensdruck entledigen und tust dies indem du dein Handeln im Hinblick auf die eigentlich zu erreichende Vorstellung einstellt.
Allerdings mindert dies die Diskrepanz zwischen subjektiv interpretierter Realität und subjektiv gewünschter Realität nicht und wirkt damit verstärkend auf die mentale Anspannung, die aufgrund der beiden sich gegenüberstehenden Realitäten vorhanden ist.
Das Ziel - die Wunschvorstellung - rückt dabei immer weiter in vermeintlich unerreichbare Ferne und so kommt es, wenn kein objektiver Realitätsabgleich stattfindet, zum “Selbstschutz”. Die
gewünschte Realität wird als Ziel losgelassen.
Dadurch verharrst du in deiner subjektiven Realtität und hast deine Selbstwirksamkeit verloren, was wiederum zu der von den Betroffenen oft angeführten Traurigkeit, Lustlosigkeit und Desinteresse
am Leben führt.
Da wir zu Beginn der Zusammenarbeit mittels durchgeführter Anamnese den individuellen Ablauf der Depression festgehalten und auch die logisch rational begründete Ursache von dir erfahren haben,
gilt es nun im nächsten Schritt mit dir gemeinsam den soeben allgemein aufgeführten Entstehungsprozess einer Depression anhand deiner ganz speziellen Biographie nachzuvollziehen.
Dadurch kann das kognitive Verständnis auf die Stufe, des in sich Begreifens gehoben werden, wodurch du nicht mehr glauben muss, was wir vorab erklärend vermittelt haben, da du es bei dir
selbst als Bestätigung nachvollziehen kann.
Dies ist wichtig, damit du einen ersten Abstand zur Identifikation mit der Diagnose Depression und den damit verbunden Auswirkungen aufbauen kann. Wir verlegen also den Fokus auf die
Ursache deiner Denkprozesse.
Durch geeignete Aufgaben wirst du nun erlernen, dass du willentlich mittels Gedanken die Symptome wie bleiernde Schwere und Traurigkeit in dir erzeugen aber auch in dir auflösen kannst. Dazu
nutzen wir die Meditation. (Sie ist ein wichtiger Bestandteil der inneren Ruhe und
der inneren Zufriedenheit. Beides habe ich in den Verlinkungen
vorgestellt.)
Auch gehört es zu meiner Aufgabe dir bewusst zu machen, dass du zwar Zustände von Depression hast, dies aber gekoppelt an das Denken von bestimmter Gedanken, wie “ich bin depressiv, ich bin
hilflos etc.” ist.
Was bedeutet, dass du einerseits durch diese Gedanken deine Depression erlebst und andererseits durch Fokusverschiebung auch jetzt schon Momente ohne Depression hast, nur eben unbewusst.
Zum Beispiel kann sich ein angekündigter Besuch positiv auf einen depressiven Menschen auswirken, so dass er für diesen Termin die Kraft findet, sein Bett zu verlassen und die Zeit des Treffens
auch als angenehme Erinnerung im Gedächtnis zu behalten.
Mittels der aufzubauenden Fähigkeit sich selbst beobachten zu können, wirst du dann auch zunehmend im Alltag bemerken können, wann du depressiv denkst, fühlst und somit damit identifiziert ist
und wann nicht.
Es geht damit eine Erweiterung des Abstandes zur Depression einher, wodurch du dein Interesse für das Alltagsgeschehen und deine gute körperliche Verfassung zurückgewinnen kannst. Der Mut, Ziele
in Betracht zu ziehen, kann dadurch auch wieder in dir aufkeimen.
Diese Ziele müssen dabei, im Unterschied zu früher, nicht mehr als Bestätigung einer Identifikation erreicht werden.
Du bekommst somit die Möglichkeit der Wahl, ob du in Zuständen der Depression verharren willst oder es für angemessen erachtest, dich als selbstwirksamer Mensch ganz natürlich in das
Alltagsgeschehen integrieren zu wollen und wieder für dich eigenverantwortlich, also auch nach Beendigung unser beider Zusammenarbeit deinen Lebensalltag bestreiten zu können.
Der Stress, aufgrund mentaler Anspannung, kann im Alltag durch Selbstbeoachtung und Selbstbewusstsein in seinen Anfängen wahrgenommen und aufgelöst werden. Durch die gewonnene Selbstsicherheit
wirst du zunehmend in der Lage, dein Leben zuversichtlich und selbstwirksam gestalten wollend zu können. Deswegen habe ich eine Meditationsübung entwickelt, die dir hilft Ruhephasen in deinen
Alltag zu integrieren, um so deine mentale Gesundheit zu fördern. Gern kannst du diese hierüber herunterladen.
Hat dir der Artikel geholfen, dich über das Thema Depression gut informieren zu können? Dann freue ich mich über dein Feedback in den Kommentaren.
Herzlichst Cornelia
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